Die dreizehnjährige Nadja lebt 1995 mit ihrem Vater im ehemaligen Ostberlin. Ihre Mutter zog nach Hamburg und ließ sie allein. Der Vater, der nicht in den Westen gehen wollte und ein DDR bekannter Fotograf war, ist durch die Wiedervereinigung arbeitslos geworden. Nadja versucht, dass ihr Vater sich nicht aufgibt  und wird durch ihre Freunde unterstützt. 

Die Herausforderungen, die das junge Mädchen bewältigen muss, sind durch die Wiedervereinigung und  den Mauerfall anstanden. 

Die Geschichte wird in einem knappen und schnörkellosen Sprachstil wiedergegeben. Somit wirken die Figuren für jugendliche Leser frisch und unbekümmert. Teilweise fehlt der Erzählung Anregungsgehalt, wodurch sich die Situationen nicht immer greifbar sind. 

Für einen schulischen Einsatz als Unterstützung für die Thematik Ost- und Westverhältnisse ist die Geschichte grundsätzlich ganz gut geeignet, denn sie präsentiert, nicht wie andere Werke, die direkten Unterschiede der beiden Staaten, sondern die Folgen und die Lebensverhältnisse nach der Wende.
Allerdings könnte sich das Buch noch mehr mit der Thematik der DDR und BRD beschäftigen, da es sehr viel um familiäre Probleme geht, die aber auch andere Familien betreffen.

„Bye-bye Berlin“ von Petra Kasch (Ravensburger Buchverlag, ISBN 978-3-473-34791-9) Preis: 12,95 €