Die dreizehnjährige Nadja lebt 1995 mit ihrem Vater im ehemaligen Ostberlin. Ihre Mutter zog nach Hamburg und ließ sie allein. Der Vater, der nicht in den Westen gehen wollte und ein DDR bekannter Fotograf war, ist durch die Wiedervereinigung arbeitslos geworden. Nadja versucht, dass ihr Vater sich nicht aufgibt und wird durch ihre Freunde unterstützt.
Die Herausforderungen, die das junge Mädchen bewältigen muss, sind durch die Wiedervereinigung und den Mauerfall anstanden.
Die Geschichte wird in einem knappen und schnörkellosen Sprachstil wiedergegeben. Somit wirken die Figuren für jugendliche Leser frisch und unbekümmert. Teilweise fehlt der Erzählung Anregungsgehalt, wodurch sich die Situationen nicht immer greifbar sind.
Für einen schulischen Einsatz als Unterstützung für die Thematik Ost- und Westverhältnisse ist die Geschichte grundsätzlich ganz gut geeignet, denn sie präsentiert, nicht wie andere Werke, die direkten Unterschiede der beiden Staaten, sondern die Folgen und die Lebensverhältnisse nach der Wende.
Allerdings könnte sich das Buch noch mehr mit der Thematik der DDR und BRD beschäftigen, da es sehr viel um familiäre Probleme geht, die aber auch andere Familien betreffen.
„Bye-bye Berlin“ von Petra Kasch (Ravensburger Buchverlag, ISBN 978-3-473-34791-9) Preis: 12,95 €
28. Juli 2020 um 15:17 Uhr
Die Rezension beginnt mit einer kleinen prägnanten Zusammenfassung der Geschichte. Somit wird ein kleiner Überblick geboten, der aber nicht zu viel vorwegnimmt, das finde ih sehr gut.
Des Weiteren gehst du auf die Herausforderung ein, die die Hauptprotagonistin bewältigen muss. Hierbei ist es jedoch für Leser*innen die das Buch noch nicht gelesen haben, etwas missverständlich dargestellt, da die Hauptprotagonistin nicht direkt Probleme mit der Wiedervereinigung hat, sondern mehr ihr Vater. Dadurch entsteht ein Konflikt, welchen sie quasi „ausbaden“ muss. Meiner Meinung nach wirken die Figuren der Geschichte auch nicht unbekümmert, besonders nicht die Hauptprotagonistin und ihr Vater. Im Gegenteil, die Situation und die Gefühlslage wirkt zunehmend erdrückend und ausweglos. Hiebei verstehe ich das Argument, dass die Situation nicht greifbar ist. Dies liegt meiner Meinung nach jedoch an der allgemeinen Situation und der Lage in der sich die Hauptprotagonistin befindet, da es schwer ist, hier eine Lösung zu finden, sowohl für die Figur im Buch, als auch für die Leser*innen.
Der letzte Absatz bezieht sich auf den Einsatz des Buches im schulischen Kontext. Ich finde diesen „Sprung“ für eine Rezension eher unpassend. Hierbei fehlt zunächst die Leseerfahrung und eventuelle Kritik. Der Einsatz im schulischen Kontext könnte definitiv mit aufgenommen werden, doch sollte dies eher zwischendurch geschehen, also bspw. „Die Geschichte könnte meiner Meinung nach auch gut in den schulischen Kontext eingebunden werden, weil…“. Dies sollte aber im mittleren Teil der Rezension geschehen. Auch wenn ich kein großer Fan von überladenen Rezensionen bin, sollte eine Rezension informativ und anregend geschrieben sein. Sie sollte eine prägnante Einführung bieten, die Leseerfahrung darstellen und ggf. eine Empfehlung und Kritikpunkte enthalten. Diese Rezension ist zu kurz und wenig anregend geschrieben, was ich sehr schade finde.